Beckson
Beckson-Drucker
Ihren ersten Prototypen eines Fahrscheindruckers baute die
niederländische Firma Beckson - ansonsten eher für Fahrradteile
bekannt - 1947. Einige Ähnlichkeiten legen die Vermutung nahe, daß der
ältere AEG-Drucker dabei als Vorbild diente. Wie bei diesem erfolgen
die Einstellungen über Hebel von vorne.
Der Becksondrucker ist durch seine vielen Einstellreihen perfekt an
das spezielle niederländische Tarifsystem angepaßt. Seine allgemeinen
Gebrauchseigenschaften sind jedoch insbesondere den Konkurrenzmodellen
von Almex und AEG deutlich unterlegen. Der Becksondrucker ist
langsamer, benötigt vorgedrucktes Papier, druckt keine laufende Nummer
und wirkt insgesamt eher klapprig und wenig robust.
Technische Daten (Basismodell):
- Druck auf Rollenpapier mit Vordruck (Papierbreite 79mm) und auf
Vorsteckkarten (Breite 79 mm)
- Fahrscheinformat bei Rollenpapier ca. 79x60 mm
- Aufdruck: Eine Datenzeile
- Einstellmöglichkeiten von außen: Je nach Ausführung bis zu 19
Reihen mit je bis zu 12 Einstellungen. Typisches Beispiel: zwei
drei- oder vierstellige Tarifpunktangaben, vierstelliger Preis,
zwei Reihen für die Tarifklasse, Datum und Uhrzeit.
- Weitere Einstellmöglichkeit am Druckwerk: Bei den meisten Geräten
konnte eine zusätzliche Null eingeklappt werden, um den Preis zu
verzehnfachen. Dies wurde an Zeitkartenverkaufsstellen genutzt.
- Laufende Nummer wird nicht aufgedruckt, im Allgemeinen sind die
Rollen nummeriert
- Kein Klischee, Fahrschein muß passend bedruckt sein
- Einweg-Kohlepapier als Farbband, bei frühen Ausführungen Textilfarbbänder
- Protokoll durch Auslesen des Kohlepapiers
- Antrieb über Handkurbel (zwei Umdrehungen nötig!)
- Gewicht: ca. 2,8 kg ohne Papierrolle
- Größe: ca. 21x24x12 cm
- Zählwerke: Stückzähler, summierender Einnahmenzähler
- Hersteller: Becker's Sons NV Fijnmechanische Industrie, Den Haag,
Niederlande
Einsatz
Obwohl im Überlandverkehr der Niederlande weit verbreitet, sind
Beckson-Drucker wahrscheinlich nie in andere Länder verkauft
worden. Gerüchteweise sollen einzelne Exemplare zusammen mit
Gebrauchtbussen nach Nordafrika gekommen sein.
Produktion und Einsatz endeten nahezu gleichzeitig mit der Einführung
des auf Streifenkarten basierenden landesweiten Gemeinschaftstarifs am
1. Oktober 1980, wonach keine Drucker mehr benötigt wurden. Lediglich
auf grenzüberschreitenden Linien und möglicherweise im Fährverkehr
sind anschließend noch einzelne Exemplare verwendet worden.
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