Almex A, Almex PDR

Der Almexdrucker kam in der ersten Hälfte der 1950er auf den Markt und war wahrscheinlich das erfolgreichste Druckermodell aller Zeiten. Gegenüber den älteren Konkurrenzmodellen (AEG, TIM, Setright) zeichnen sich die Almexdrucker durch viele praktische Details aus. Als einzige mechanische Fahrscheindrucker am Markt konnten sie Karten beliebiger Größe bedrucken und verfügten über einen automatischen Papierschneider, die beschrifteten Einstellrippen sind besonders übersichtlich und bequem zu bedienen. Der Antrieb über einen Hebel anstatt der üblichen Kurbel ist nicht nur schneller und angenehmer, er erlaubt auch eine flache Tischmontage. Die besonders flexible, fast vollständig vom Kunden bestimmbare Konfiguration der einstellbaren Daten war ebenfalls allen Konkurrenzmodellen überlegen.

Almex A ("kleiner Almexdrucker")


Almex A 2154

Technische Daten (Basismodell):

Es gab zahlreiche Sonderbauformen nach Kundenwunsch. So wurden zum Beispiel für die Stadtwerke Wuppertal Exemplare gebaut, die kein Rollenpapier, sondern ausschließlich Karten verarbeiten konnten. Diese wurden im stationären Einsatz zum Verkauf von Monatswertmarken verwendet. Weit verbreitet, insbesondere in Großbritannien, waren auch Geräte mit größerem Papierfach.
Auch Varianten mit mehr Einstellrippen gab es, meist in Form eines zusätzlichen Metallhebels im normalen Gehäuse wie z.B. beim oben abgebildeten A2154. Sehr selten waren dagegen die Ausführungen mit einem breiteren Gehäuse in der "kleinen" Bauform, da ab ca. 1970 die PDR-Modelle mit 9 Einstellrippen angeboten wurden.

Almex PDR ("großer Almexdrucker")


Almex A 1518

Der Almex PDR markierte um 1970 den ersten Beginn einer Elektronisierung des Fahrscheinverkaufs. Er trägt, obwohl selber noch voll mechanisch, dem Wunsch nach computerunterstützter Abrechnung und statistischer Auswertung der verkauften Fahrscheine Rechnung. Die Drucker verfügen zu diesem Zweck über ein Magnetbandlaufwerk, das die Tarifdaten der verkauften Fahrscheine aufzeichnet - und zwar rein mechanisch unter Verwendung von Dauermagneten.

Technische Daten (Basismodell):

Anders als beim "kleinen" Schwestermodell gab es ein Einheitsgehäuse und kaum abweichende Sonderbauformen. Für Kunden, die zwar die Einstellmöglichkeiten des PDR haben wollten, aber die Magnetbandaufzeichnung nicht benötigten, wurden auch Exemplare ohne Magnetbandschreibeinheit gebaut (z.B. in einer größeren Anzahl für die niederländische BBA).

Allgemeines

Typenbezeichnung

Auf der Unterseite eines Almexdruckers ist eine Typen- und eine Fabriknummer eingeprägt. Die Typennummer (z.B. A386) bezeichnet im Allgemeinen eine genaue Konfiguration. Ausnahmen sind jedoch vor allem bei frühen Exemplaren keine Seltenheit, zudem wurden verbreitet Reparaturen oder Umbauten unter Verwendung fremder Gehäuse vorgenommen.

Einsatz

Allein für die deutschen Bahn- und Postbusse wurden ab ca. 1960 insgesamt rund 10000 Almexdrucker der kleinen Bauform in mehreren Versionen gebaut. Mehrere tausend Stück wurden später gebraucht weiterverkauft, erst hierdurch ergab sich die besonders starke Verbreitung der Almexdrucker gerade auch bei kleineren Bus- und auch Eisenbahnbetrieben. Es wurden allerdings auch von vielen anderen Unternehmen mittelgroße Anzahlen neu beschafft.

Nur wenige Unternehmen in Deutschland haben dagegen Almex PDR neu beschafft, da die maschinelle Auswertung für kleinere Unternehmen zu teuer und eher nicht nötig war. Allerdings hat die Bundesbahn für ihre Bahnbusse ab 1972 8500 Stück des Typs A1518 beschafft, von denen einige später noch von kleineren Privatunternehmen weiterverwendet wurden.

Noch im Jahr 2001 waren Almexdrucker vor allem bei kleineren Betrieben außerhalb von Verbundgebieten weit verbreitet - meist gebrauchte Geräte, die ursprünglich für Post- und Bahnbusse beschafft worden waren. Aufgrund der flächendeckenden Einführung von Verbundtarifen und den zunehmenden Anforderungen an die Abrechnungsverfahren verschwanden die mechanischen Drucker schließlich fast vollständig mit der Euroumstellung. Eine weitere Schwierigkeit, die dem weiteren Einsatz entgegenstand, war die Einstellung des Vertriebs von Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien Ende der 1990er.

Almexdrucker kamen gelegentlich auch als Quittungsdrucker für andere Zwecke zum Einsatz, zum Beispiel für Marktgebühren, Müllgebühren oder Parkscheine.

Einsätze im deutschsprachigen Raum im Jahr 2003 sind noch sehr vereinzelt von einzelnen Überlandbussen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen und dem Stadtverkehr Bad Urach bekannt.

Bilderbogen

A 506 mit großem Papierfach, gebaut für die belgische Kleinbahngesellschaft.
A 2425 ohne Rollenpapier. Anstatt der Transportvorrichtung für Rollenpapier ist ein Karteneinschub von oben eingebaut. Gebaut für die Stadtwerke Wuppertal für den Einsatz an stationären Zeitkartenverkaufsstellen.
Eine eher ungewöhnliche mittlere Rippe zeigt der in über 5000 Exemplaren für die Kraftpost gebaute A386: Hier wird eine Tarifangabe und die Zehnerstelle des Preises gleichzeitig eingestellt, wobei Preise von 0,00 bis 19,90 mit jeweils vier Tarifangaben kombinierbar sind. Der maximal einstellbare Preis ist 39,90.
Das Druckwerk eines Almexdruckers: Das Fahrscheinpapier läuft von links unten nach links oben zum Schneidemesser, die Protokollrolle von oben rechts um das eigentliche Druckwerk herum zum roten Aufwickler. Dazwischen läuft das Farbband. Beim Druck werden also gleichzeitig die Datenzeilen rückseitig auf die Protokollrolle und vorderseitig auf das Fahrscheinpapier aufgedruckt. Karten werden von unten zwischen Fahrscheinpapier und Farbband eingeschoben, der kleine Hebel im Laufweg unterbindet dann den Papiertransport.

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